BVL-Kongress 2014: „Die Bcuhstbaenrehenifloge in eneim Wrot ist eagl?!“

Vom 9. bis 11. Mai stellen Uwe Findeisen und das Lernserver-Team auf dem 18. Bundeskongress des BVL in Erfurt die neue Lesediagnostik und Leseförderung des Lernservers vor, die das Silbenlesen und die Betonung automatisiert analysieren hilft und eine individuelle Förderung von Stärken und Schwächen ermöglicht. Außerdem werden neben einem umfangreichen Sortiment neuer Fördermaterialien auch die allgemeinen didaktischen Konsequenzen für das Lesenlernen dargestellt, die das Lesen von Silben und Reimen in den Leselernprozess integriert.

Lesetests für die 1. - 5. Klasse - Neuartige Verfahren zur Diagnose der Dekodierungs- und Leseleistung (TeDeL 1-5) und die Konsequenzen für die Lesedidaktik

Der Lernserver bietet die beiden vorliegenden Teststufen – Test der Dekodierungs- und Leseleistung (TeDeL 1-2/3-5) – für alle Schulen und Fördereinrichtungen an. Dazugehörige Übungen wurden in Form von Leseheften und Spielen erstellt, welche das lauttreue Lesen in Silben in individuell an den jeweiligen Leistungsstand der Kinder angepassten Einheiten leicht vermittelbar machen.

Plakat-Set Silbenteppiche

 Die wichtigsten Neuerungen sind:

1. Die Lesekompetenz beginnt nicht beim Wort, sondern bei der Dekodierung der Silbe als Element des Wortes.

Das Beispiel „Die Bcuhstbaenrehenifloge in eneim Wrot ist eagl“ ist vielen Lesern bekannt. Es belegt, dass wir beim Lesen nicht Wortbilder erfassen, sondern phonologische Einheiten. Wir dekodieren „Bcuh“ zu „Buch“, „stbaen“ zu „staben“, „reheni“ zu „reihen“ und „floge“ zu „folge“, indem wir die Segmente zu uns bekannten Sprecheinheiten umwandeln. Dabei ist die Silbe die kleinste Einheit des melodischen Sprechens. Das merkt man dann, wenn man schwierige Wörter wie medizinische Namen, z.B. Skalaclean, in Silben liest. Auch die Lesegeschwindigkeit wird durch die Silbengliederung besser, wie Untersuchungen bei Grundschülern gezeigt haben.

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Der Lernserver-Lesetest TeDeL 1-2 analysiert als erster Test ebendieses Silbenlesen der Erst- und Zweitklässler und verhilft somit bereits nach den ersten 6 Monaten Schulunterricht zur Frühdiagnose möglicher Leseschwächen bei Kindern.

2. Das Lesen von Wörtern ist verbunden mit der Dekodierung der Betonung der Vokale, deren Länge und Kürze von den Akzentgruppen (al, all, iel, ill, ehl, ell usw.) abhängen. Werden diese nicht richtig erfasst, führt das Lesen zu falschen Betonungen und verlangsamt sich. Außerdem ist die Wortdekodierung für das Lesen von diskontinuierlichen Texten wie Tabellen, Plänen, Stichwörtern usw. wichtig. Bei diesen Texten kann der Leser die Deutung aus einem übergeordneten Zusammenhang heraus nicht ausnutzen.

Der Lernserver-Lesetest TeDeL 3-5 analysiert daher das Erfassen der Akzentgruppen für die langen und kurzen Vokale sowie die Leseleistung von solchen diskontinuierlichen Texten.

3. Da Lesen also die phonologischen Segmente in Wörtern zur Dekodierung nutzt und diese im Deutschen in den Silben und den Akzentgruppen bestehen, muss eine Lesedidaktik deren visuelle Wahrnehmung aufbauen. Dafür dienen Leseübungen mit Silbenkarten, lauttreue Lesehefte, in denen kurze Sätze in Silben gedruckt sind, und kleine Texte in Form von Rätseln und Witzen. Berücksichtigt ist in den neuen Leseheften auch die pädagogische Motivation, indem jeder Satz mit einem Malauftrag verbunden ist. Bei den Rätseln und Witzen sind die Wörter außerdem nach Schwierigkeitsgrad markiert, sodass beim gemeinsamen Lesen die Kinder die leichteren, die Eltern die schwierigeren Wörter lesen können. Somit wird Lesen auch zu einem kommunikativen Prozess.

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Probieren Sie den Test gerne aus: >>Melden Sie sich hier für die Testung und individuelle Förderung mit dem Lernserver-TeDeL an! Der Aktions-Code „LS-TeDeL“ ermöglicht eine kostenlose und unverbindliche Testung TeDeL-Diagnostik (Nutzer eines bestehenden Lernserver-Portals können den Code in der „Testverwaltung“ einlösen).

 

Uwe Findeisen im Februar 2014

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