Was ist Legasthenie?
Legasthenie bedeutet: Probleme beim Erlernen von Lesen und Schreiben.
Diese Probleme werden in der Wissenschaft und im allgemeinen Sprachgebrauch allerdings noch mit vielen anderen Begriffen belegt. Auch die Erlasse der einzelnen Bundesländer haben keine einheitliche Sprachregelung. Die häufigsten Bezeichnungen sind: Legasthenie, Lese-Rechtschreib-Schwäche, Lese-Rechtschreibstörung, Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten, Dyslexie, Teilleistungsstörung, Teilleistungsschwäche, besondere Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und Rechtschreibens, Schreibleseschwäche (SLS) und das Kürzel LRS, von dem man allerdings nie genau weiß, wofür es beim jeweiligen Benutzer steht – Schwäche, Störung, Schwierigkeit?
Neben dem Begriffschaos herrscht in der Wissenschaft leider ein weiteres, nämlich bezüglich der Ursachen von Legasthenie: Man streitet sich zum Teil heftig darüber, ob sie nun eine „Krankheit“ oder ein „Hirndefekt“ ist oder ob die Probleme des Kindes mit anderen Faktoren zusammenhängen, z.B. mit unangemessenen Unterrichtsmethoden oder nicht vollzogenen Lernschritten.
Tatsache ist: „Die Legasthenie“ ist schwer zu fassen! Weder ist sie eindeutig definierbar noch konnten bis jetzt allgemein gültige, vom individuellen Lernprozess isolierbare Erklärungen für ihr Auftreten gefunden werden.
Immerhin hat sich mittlerweile fachübergreifend die Sichtweise durchgesetzt, dass jedes Kind seine ganz eigenen individuellen Schwierigkeiten mit der Schrift hat, und dass man sich diesen Schwierigkeiten durch eine eingehende Anamnese, Untersuchung und Beobachtung stellen muss.
Auch ist es nun keine Frage mehr, dass die betroffenen Kinder gefördert werden müssen, und zwar unter Berücksichtigung ihrer individuellen Stärken und Schwächen. Dies war und ist schon immer unsere Meinung und auch der Hauptgrund dafür gewesen, ein solch aufwendiges Diagnose- und Förderinstrument wie den Lernserver zu entwickeln.
Das A und O ist für uns zum einen die präzise Fehleranalyse, also die Feststellung, auf welchem Lernstand sich das Kind befindet. Daran anknüpfen muss die gezielte Arbeit am konkreten Gegenstand, nämlich an der Schrift, an ihrer Logik und ihren Klippen.